Restaurierung der in Brettschalung gegossenen Außenfassaden einer privaten Villa in Ahlen.
Ort: Ahlen
Objekt: Villa
Architekt: Harald Deilmann; Sanierung unter der Leitung des Architekturbüros C. Tripp
Die Villa Deilmann, benannt nach ihrem Architekten Harald Deilmann, befindet sich im westfälischen Ahlen und beherbergt derzeitig eine Wohngemeinschaft für Jugendliche. Der Bau aus den 1960er Jahren wird von Betonfassaden mit Brettschalungsstruktur geprägt. Es wurden zahlreiche und teilweise großflächige Schadstellen restauriert. Bei den Schadstellen handelte es sich ausschließlich um Verluste von der originalen Betonsubstanz, welche durch korrodierende Armierungseisen hervorgerufen wurden. Im Vorfeld fanden Untersuchungen zum Zustand der Bausubstanz und des Baumaterials statt. Außerdem wurden umfangreiche Perkussionsprüfungen ausgeführt und eine detaillierte Schadenskartierung aufgenommen. Da die Dachabdeckung des Bauwerks den Fassaden keinen Schutz gegen Regen bietet wurden zu Prävention nach den Restaurierungsarbeiten eine Hydrophobierung aufgetragen.
Detailbild einer Balkonunterseite. Durch eine geringe Betonüberdeckung und gleichzeitig ungünstige Wasserführung korrodierten die Armierungseisen stark. Die damit einhergehende Volumenzunahme übte stetigen Druck auf die Betonsubstanz bis diese abplatzt.
Nach der Vorbereitung der Ausbruchsstelle und der Behandlung Armierungseisen wurde die Fehlstelle in mehreren Schichten wieder aufgebaut, reprofiliert und der Umgebung angepasst. Durch die Anbringung einer Tropfkante wurde der Wasserablauf verbessert.
Der Rückbau einer Außentreppe hinterließ in der Fassade im ersten Geschoß eine Lücke, welche kurzerhand von einer Fremdfirma ausgemauert wurde. Es handelt sich hier um keinen aktiven Schaden, trotzdem ist der Bereich ein beträchtlicher Makel in der Fassade.
Der ausgemauerte Bereich wurde leicht zurückgearbeitet, um Platz für eine Ergänzung samt leichter Armierung zu schaffen. Im Anschluss wurde die Betonfläche in Farbe und Struktur perfekt imitiert.
Detailaufnahme einer Schadstelle während der Bearbeitung. Die Eisen wurden bereits behandelt, die Fehlstelle mit einem mineralischen, hochalkalischen Mörtel vorgelegt. Die noch fehlende Deckschicht ist Bestandteil des Baukastensystems, in dem die verschiedenen verwendeten Materialien aufeinander abgestimmt wurden.
Die Zuschläge der letzten Mörtelschicht (Deckschicht) wurde so gewählt, dass die Ergänzungsmasse sich auch optisch an die Originalsubstanz anpasst. Kleine Abweichungen konnten durch punktuelle Retusche optimiert werden.